Die Olivenöle der neuen Ernte

Die Ankunft der Olivenöle der neuen Ernte ist immer wieder ein besonderer Moment. Wie ein kleines Kind freue ich mich, die kleinen Proben zu öffnen, daran zu riechen und sie nacheinander zu verkosten.

 

Die Olivenöl-Ernte 2015/16

Da mein Olivenölimporteur alle Öle freiwillig sensorisch und chemisch testen und selbst in Deutschland abfüllen lässt, dauert es immer etwas länger, bis ich die frischen Olivenöle extra nativ erhalte. Das Warten hat sich aber gelohnt! Zum Einen können wir so garantieren, dass die Olivenöle keine Schadstoffe oder andere Dinge enthalten, die nicht in ein gutes Olivenöl gehören und zum Anderen kann man sagen, dass die letzte Ernte tolle charaktervolle Olivenöle hervorgebracht hat. Nach dem schwierigen Jahrgang 2014/15 haben wir nun wieder durchgehend Olivenöle in Topform! Für das TRY Olivenöl Set werden wir in diesem Jahr wieder die bewährten extra nativen Olivenöle aus den folgenden Regionen anbieten: Katalonien, Kreta, Kampanien, Alentejo und Apulien.

Die Verkostung der neuen Olivenöle

Ausgestattet mit meinem kleinen Whiskey-Glas (alternativ kann man auch gut ein Weinglas nehmen) probierte ich mich durch die fünf Olivenöle. Wie immer fing ich beim mildesten Olivenöl an und arbeitete mich bis zum intensivsten, also von Katalonien über Kreta, Kampanien, Alentejo bis nach Apulien.  Hier ist mein subjektiver Eindruck der Öle.

 

1. Olivenöl aus Katalonien von der Kooperative Cabacés

Das mildeste Olivenöl aus der Auswahl besticht in diesem Jahr besonders durch frische Grasaromen in der Nase. Im Mund schmecke ich vor allem fruchtige und nussige Noten. Der Abgang kommt mir etwas intensiver und länger als im letzten Jahr vor. Ein Mandelgeschmack bleibt angenehm hängen.

2. Olivenöl aus Kreta von den Brüdern Melabianakis

Beim kretischen Olivenöl fällt mir vor allem die typische cremige Konsistenz auf. Anders als in den Vorjahren schmecke ich dieses Jahr aber nicht die von meinem Olivenöllieferanten beschriebene Bananennote. Eher schmecke ich reife Früchte. Der Abgang ist schön samtig. Insgesamt ein gewohnt mildes, angenehmes Olivenöl.

3. Olivenöl aus Kampanien von Maria Provenza

Holy Cow, das kampanische Olivenöl hat deutlich mehr Kraft als im letzten Jahr. Aromen von Apfel und Artischoke. Im Mund kommen Noten von unreifem Gemüse und Obst dazu. Im Abgang bleibt ein sehr frischer, leicht bitter/adstringenter Geschmack hängen. Tolles komplexes Olivenöl!

4. Olivenöl aus dem Alentejo von Risca Grande

Nachdem ich das Olivenöl aus dem Alentejo in den letzten beiden Jahren als das zweitintensivste Olivenöl im Set deklariert habe, muss ich das korrigieren, da mein Eindruck mir sagt, dass das kampanische Olivenöl in diesem Jahr kräftiger ist. Nun aber zum Geschmack des Öls aus dem Alentejo, denn das ist auch in diesem Jahr wieder großartig: Der Geruch erinnert mich an einen Kräuter- und Gemüsegarten. Im Mund kommt mir das Olivenöl fruchtiger als im Vorjahr vor. Dazu kommen die typischen Kräuternoten, die besonders im Abgang nachhallen: ein schöner, leicht bitterer Rosmaringeschmack.

5. Olivenöl aus Apulien von Galantino

Leider ist der Olivenölhersteller Michele Galantino im letzten Jahr im hohen Alter gestorben, aber sein Sohn Gianvito führt mit dem gleichen Qualitätsstreben die Olivenölproduktion in Apulien weiter. Wie gewohnt ist das Olivenöl aus der Sorte Coratina das Kraftpaket aus der Auswahl. Hier ist nichts leise und mild, sondern laut und intensiv! In der Nase spüre ich eine deutliche Apfelnote und im Mund kommt die typische Bittermandel hinzu. Der Abgang wird vor allem von Noten beherrscht, die mich an Apfelkerne erinnern. Wer es intensiv mag, liegt bei dem Öl wie immer goldrichtig!

 

Ich freue mich bereits sehr, wenn wir ab Mitte/Ende April die neuen extra nativen Olivenöle in unseren TRY Olivenöl Sets abgefüllt und fertig zum Verkauf stehen haben. Auf ein tolles Probier-Jahr mit Spitzenolivenölen!