Olivenoel ·August 13, 2018

Wie probiert man Olivenöl (richtig)?

Verschiedene Weine nebeneinander zu verkosten kennen die meisten, aber wie probiert man eigentlich Olivenöle?

Gern geben wir Euch ein paar Tipps, wie Ihr zu Hause verschiedene Olivenöle nebeneinander probieren könnt. Denn um die Qualität des Öls zu verstehen und zu sehen, ob es einem persönlich schmeckt, sollte man das Olivenöl am besten möglichst pur probieren.

Warum Olivenöl probieren?

Anders als Wein oder Spirituosen ist Olivenöl normalerweise nichts, was man pur zu sich nimmt. Man mischt es ins Dressing, träufelt es über Tomaten und Mozzarella oder benutzt es zum Marinieren bzw. Anbraten von Fleisch und Gemüse.

Dabei macht es total Sinn, Olivenöl pur zu probieren. Denn nur so lernt man es geschmacklich richtig kennen. Sobald es Teil eines ganzen Gerichts wird, ist es wesentlich schwerer zu sagen, ob das Öl nun lecker oder nicht war.

Es ist aber nicht nur der Qualitätscheck, warum man Öle verkosten sollte. Denn gutes Olivenöl ist geschmacklich faszinierend, weil es nicht nur nach „Olive“ schmeckt, sondern ähnlich wie viele Genussmittel (Wein, Whisky, Kaffee etc.) eine große Bandbreite an Aromen beinhalten kann. So sagte mir der Olivenölexperte Andreas März:

„Ein gutes Öl riecht frisch und grün – nach frischen Kräutern oder Gemüse im Frühjahr.“

Verantwortlich für die unterschiedliche Aromatik sind Olivensorte, Klima, Boden, Herstellungsverfahren und Erntezeitpunkt. Auf der folgenden Grafik sieht man Aromen, die besonders häufig in Olivenölen vorkommen.

Aromen im Olivenöl

Wie verkostet man Olivenöle zu Hause?

Am besten man nimmt sich verschiedene Olivenöle zur Hand, um diese geschmacklich zu vergleichen.

Die Vorbereitung der Verkostung

Je nachdem wie mutig Ihr seid, bzw. wie sehr Euer Gaumen bereits an den Geschmack von Olivenölen gewöhnt ist, gibt es verschiedene Arten der Verkostung. Zudem macht es Spaß mit anderen zu probieren und sich über den Geschmack auszutauschen. Eine kleine Verkostung kann man auch wunderbar vor einem gemeinsamen Abendessen machen.

Hier sind drei Wege, wie ihr das Tasting durchführen könnt, wobei man beim dritten den Geschmack der Olivenöle am unverfälschesten und intensivsten erlebt.

1. „NICHT WIRKLICH MUTIG”
Ihr braucht: neutrales, frisches Weißbrot und 5 kleine Schälchen fürs Öl. Tunkt das Brot nacheinander in jedes Olivenöl.

2. „EIN BISSCHEN MUTIG”
Ihr braucht: kleinen Löffel für jeden Verkoster und Servietten zum Abwischen (ggf. Weißbrot zum Neutralisieren). Nehmt ein paar Tropfen von jedem Öl nacheinander auf den Löffel.

3.„SEHR MUTIG”
Ihr braucht: Glas für jeden Verkoster (kleines Sherryglas, Weinglas oder Schnapsglas), Servietten zum Auswischen (ggf. Weißbrot zum Neutralisieren). Füllt jeweils einen kleinen Schluck in das Glas.

Das eigentliche Verkosten:

Hier sind einige Tipps, worauf Ihr beim Verkosten der verschiedenen Öle achten könnt:

Ganz wichtig beim Verkosten: ZEIT LASSEN
RIECHEN SIE ZUERST AUSFÜHRLICH AM ÖL: Welche Aromen spürt Ih in der Nase?
SCHMECKEN SIE BEWUSST: Nicht gleich hinunterschlucken. Macht ruhig schmatzende Geräusche, damit Sauerstoff dazukommt. So könnt Ihr mehr schmecken!
DER ABGANG: Achtet nach dem Schlucken auf den Abgang. Wie lang ist er und welche Aromen hallen nach?
BESCHREIBEN IST DAS SCHWIERIGSTE: Was habt Ihr geschmeckt? Tausch Euch mit den anderen aus! Ganz wichtig: Es gibt keine falschen Beschreibungen! Da uns oft die Worte fehlen, um den Geschmack zu beschreiben, hilft vielleicht die Grafik mit den verschiedenen Aromen im Olivenöl. Fangt zuerst mit den Oberkategorien an: Schmeckt Ihr etwas Fruchtiges oder vielleicht Kräuter? Im zweiten Schritt überlegen, welche Frucht es sein könnte (eine grüne oder vielleicht eine gelbe Frucht?)

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